Hier teile ich mit dir eine ganz leichte, aber sehr feine Übung, die dich schnell in die Verbindung zu dir selbst und dein Nervensystem vom Stress in die Ruhe bringt.
Die Übung ist eine Atem-Übung, die ich der Yoga-Praxis kennen gelernt habe. Ich liebe sie von allen Pranayamas am meisten und daher möchte ich sie unbedingt mit dir teilen. Du kannst sie überall und immer anwenden und es braucht nur ein paar Minuten, die du dir für dich nimmst.
Der Atem ist das schnellste und einfachste Tool, das du in Stress-Situationen, bei Nervosität, bei Trauer oder Angst-Gefühlen und vielen weiteren Momenten, die dich innerlich aufwühlen, nutzen kannst. Denn dafür brauchst du keinerlei Hilfsmittel und hast ihn immer dabei ;).
In den zuvor beschriebenen Situationen ist dein Nervensystem in Alarm-Bereitschaft. Der Körper ist darauf ausgerichtet, reflexartig dein Überleben zu sichern und reagiert entweder mit Kampf, Flucht, Erstarrung oder Unterwerfung. Auch wenn die Bedrohung kein Säbelzahntiger ist, der dich fressen will, sondern vielleicht einfach nur eine gemeine Bemerkung, die dich emotional trifft.
Das Gehirn sendet »Ah, Gefahr!« an den Sympathikus und aktiviert ihn, der Herzschlag und Blutdruck erhöht, die Muskulatur anspannt und Adrenalin ausschüttet. Die beste Möglichkeit, dem etwas entgegen zu wirken, ist, den Parasympathikus zu aktivieren. Denn dieser regelt im vegetativen Nervensystem den Abbau von Stresshormonen, Senkung von Herzschlag und Blutdruck sowie Entspannung der Muskulatur.
Und das Praktische ist: der Atem wirkt sofort und unmittelbar auf das Nervensystem deines Körpers. Du kannst ihn willentlich steuern, aber nach der Übung fließt er wieder ganz leicht und frei ohne deine Beeinflussung weiter – dein Atem ist ein Wunderwerk!
Durch diese Übung erzeugst du eine optimale Synchronisierung von Herzschlag, Atmung, Blutdruck und Nervensystem, was auch »Herz-Hirn-Kohärenz« genannt wird.
Lass uns starten
Lege zunächst beide Hände auf deinen Herzraum und atme ein paar Mal tief ein und aus. Versuche dabei, deine Atemzüge zu verlängern, sodass du ca. 4 – 5 Sekunden einatmest und genauso lang oder eventuell sogar ein bisschen länger ausatmest. Diesen Rhythmus behältst du die ganze Übung lang bei.

Dann nehmen wir Bewegungen der Hände bzw. Arme hinzu. Dabei folgt der Blick bzw. Kopf (wenn deine Augen geschlossen sind) der Hand. Beginne immer mit der linken Seite (= Herzseite).
Einatmen: hebe den linken Arm auf Herzhöhe zur Seite, sodass sich dein Brustkorb weitet (der ausgestreckte Arm sollte nicht verkrampft oder zu stark überdehnt sein). Folge mit dem Blick bzw. drehe den Kopf ebenfalls nach links. Die rechte Hand bleibt auf dem Herz.
Atemfülle wahrnehmen.
Ausatmen: führe die linke Hand zurück auf deinen Herzraum, Kopf ist wieder in der Mitte.
Atempause spüren.

Andere Seite:
Einatmen: hebe den rechten Arm auf Herzhöhe zur Seite, die linke Hand bleibt auf dem Herz. Folge mit dem Blick bzw. drehe den Kopf ebenfalls nach rechts.
Atemfülle wahrnehmen.
Ausatmen: führe die rechte Hand zurück auf deinen Herzraum, Kopf ist wieder in der Mitte.
Atempause spüren.

Einatmen: hebe nun beide Arme nach oben in einer V-Form. Hebe den Blick/Kopf ebenfalls nach oben.
Atemfülle wahrnehmen.
Ausatmen: führe beide Hände zurück auf deinen Herzraum
Atempause spüren.

Diese Dreier-Kombination – Arm links heben, rechts heben, beide heben – wiederholst du nun solange, bis du eine Beruhigung oder Verbesserung spürst. Ich empfehle, die Übung für mindestens 3 Minuten zu machen. Nach oben gibt’s keine Grenzen, du kannst die Übung solange oder oft wiederholen, wie es dir gut tut.
Energetik
Energetisch gesehen sammelst du durch den Atem förderliche Energien in deinen Herzraum ein, sobald du die Hände zum Herz zurückführst. Von links und rechts nimmst die irdischen Energien von Mutter Erde auf, von oben nimmst du die kosmischen Energien des Universums auf.
Es ist also zugleich eine erdende Übung, wie auch eine spirituelle, aufgrund der Verbindung nach oben zu deinem Höheren Selbst.
Kleiner Tipp
Du kannst die Übung auch umdrehen: also Einatmen beim Hände auf das Herz legen und Ausatmen wenn du die Arme vom Körper weg bewegst. Der energetische Effekt ist dann aber ebenfalls umgedreht: denn du sammelst dann nicht Energie ein, sondern sendest sie aus.
Daher würde ich raten, die Atmung erst umzudrehen, nachdem du dich selbst und dein Herz mit den höheren Energien / Liebe etc. versorgt und aufgefüllt hast und die Ruhe und Zufriedenheit in dir fühlst. im Anschluss gern die Atmung umdrehen, um Liebe in die Welt aus deinem Herzraum hinauszuschicken.